Sebastiansaltar: Martyrium des hl. Sebastian
Hans Holbein
1516
München, Bayerische Staatsgemäldesammlung – Alte Pinakothek
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In diesem Gemälde von Hans Holbein wird das Martyrium des heiligen Sebastians, welcher als ältester Schutzpatron der katholischen Kirche gilt, dargestellt. Zu sehen ist der hl. Sebastian in einer charakteristischen Form: unbekleidet an einen Baum gebunden und von Pfeilern durchbohrt.
Der Legende nach war Sebastian Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hofe des Diokletian. Er verheimlichte seinen christlichen Glauben und sprach seinen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms Mut zu. Als der Kaiser von seinem Glauben erfuhr, ließ er ihn an einen Baumstamm fassen und von zwei Bogenschützen erschießen. Nachdem Sebastian fälschlicherweise für tot erklärt wurde, nahm sich die Witwe des Märtyrers Castulus, Irene, des verwundeten Sebastians an und pflegte ihn bis zu seiner vollständigen Genesung. Sebastian trat erneut dem Kaiser entgegen, um ihm seine Grausamkeit öffentlich zu demonstrieren. Daraufhin wurde Sebastian auf Befehl des Kaisers mit Keulen im Circus Maximus erschlagen und in die cloaca maxima geworfen, aus der er von Christen geborgen und in den Katakomben schließlich beerdigt wurde.
Sebastians Martyrium gilt als wichtiges Thema für die Pestbekämpfung im Mittelalter, in dem die Pest symbolisch mittels Pestpfeilen [Link: Gründe] dargestellt wurde. Deshalb wurde er um Beistand in Seuchenzeiten angerufen. So soll in Pavia 680 eine Pestepidemie erloschen sein, nachdem man seine Reliquien durch die Straßen der Stadt trug. Ebenso zählt Sebastian als Patron zahlreich religiös-karitativ-sozialer Vereinigungen, wie zum Beispiel der Sebastiansbruderschaften.
Elena Brunner
Kerler, Dietrich Heinrich. Die Patronate der Heiligen – ein alphabetisches Nachschlagebuch für Kirchen-, Kultur- und Kunsthistoriker, sowie für den praktischen Gebrauch des Geistlichen. Ulm: 1905.
Schäfer, Joachim. „Sebastian“. Ökumenisches Heiligenlexikon (2018), zuletzt geprüft am 26.10.2020. https://www.heiligenlexikon.de/BiographienS/Sebastian.htm